Oleksasha / Galerie Nr.01


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Die talentierte Künstlerin fand kontaktierte mich in der Dorfkneipe "le petite Franz" über einen witzigen Weg. Sie sprach mich nicht direkt an, sondern über ihren Freund. Beide beäugten mich wohl eine Zeit lang und irgendwann platzte bei denen der Anspracheknoten.

Warum auch immer! Sasha ist ein interessanter Einstieg in diese Kooperationstrategie gewesen und war im Grunde der erste wirkliche externe "Auftrag".

Kamera: Kiev80, Film: TMAX 100 und die Motive wirken verwaschen, weil ich bewusst die üblichen Einstellungen - also: Zeiten + Blende - fehlerhaft einstellte.

Hipsterhausen auf ORWO-Dokumentenpapier


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Mein Fotofreund - der Axel Schneegaß - sprach mich im letzten Jahr an, weil er irgendeine Fotolaborauflösung begutachtete und sich großzügig mit Papieren eindeckte. Darunter befand sich auch dieses Dokumentenpapier, womit er und ich gewisse Erstprobleme hatten.

Warum? Es ist einfach: das Zeug reagiert auf LITH sehr spät (Stichwort: Entwicklungszeiten) und hat eine extrem dünne Grundfläche. Es ist also ein divenhaftes Material, was sehr viel Aufmerksamkeit verlangt ... dachte ich eigenlich und meinen Lesenden rate ich zu folgenden Ansätzen:

  1. Konservative Entwicklung mit Bleiche plus LITH
  2. Lith als Erstentwickler mit 100ml A + 100ml B + 800ml Wasser

Der optimierte LITH-Ansatz lässt das Zeug innerhalb von 1-2 Minuten durchentwickeln.

Streetlife und weitere Entwicklung der Flaschenpostidee


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Orte: KarlheineStrasse, Westwerk und die Gutsmuthsstrasse aus Leipzig

Flaschenpost


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An den Shootingtag kann ich mich noch sehr genau erinnern. Ich bewegte meinen Hintern vor den Konsum im Westwerk und lichtete begeistert diese Flaschen ab.

Darauf hin sprach mich eine junge Frau an und fragte mich, was ich da mache und ob ich denn sie ohne Erlaubnis fotografiere. Ich verneinte das selbstverständlich, weil für mich das Recht am Bild ein Heiligtum ist. Ich erklärte ihr, dass ich die Entwicklungen der Gentrifizierung beobachte und fotografisch festhalte, wobei der Fokus natürlich der Konsum ist. Weil: naja ... im Konsum gehen die Hipster aus Hipsterhausen einkaufen und die Hipsterhausen-Hipster sind Personenkreise, die zwar den Faktor Umweltschutz kommunizieren, aber in der Gegend sich völlig anders verhalten.

Das sind die typischen Dreckecken, das ist der Einkauf von plastikverpackten Lebensmittel und das ist auch der extrem günstige Urlaubsflug nach Malle.

Sie zeigte sich interessiert und versuchte eine Rechtfertigung. Das hat mich nachdenklich gemacht und mich gezwungen, meine Perspektive zu prüfen und seit dem Tag definiere ich mich als emotionsloser und absolut neutraler Beobachter, WENN ich Filme belichte. Eine andere Situation befindet sich in der Dunkelkammerarbeit, weil DA die Interpretation von vorhandenen Negativen mittels Fotochemie und Papierauswahl wichtig wird und wichtig ist.

Niedliche Detailaufnahmen aus Taucha.


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So ist das, wenn ich mit einem Spielzeug - hier die Hasselblad - in der Welt herum laufe. Ich sehe da Dinge, finde die spontan interessant und dann wird eben draufgehalten. Ganz ehrlich: das ist so ein impulsgesteuerter Beobachtungstrieb, der Freund:innen regelmäßig in den sprichwörtlichen Wahnsinn treibt. Aber ... ja: mir gefällt das Resultat aus dieser Galerie und ich kann mir sogar vorstellen, die Motive auf Papier zu ziehen.