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Materialien: S/W und Farbnegative, Mittelformat. Orte: "irgendwas" und "irgendwo" in St. Hipsterhausen.






















Momente, Experimente und Blickwinkel von Johannes Wobus
Materialien: S/W und Farbnegative, Mittelformat. Orte: "irgendwas" und "irgendwo" in St. Hipsterhausen.
Wurde direkt auf Anfrage neu auf A3-Dokumentenpapier gezogen. Basis ist hier - wie gewohnt - Lith (Moersch EasyLith)
Ich glaube, ich hatte mich an anderer Stelle schon dazu geäußert, dass ich gezielt nach Standard-Stillleben-Motiven suchte. Grund: Eichprozesse diverser alternativer Techniken und ich suche (derzeit) nach spannenden Kompensationslösungen zu dem LITH-Verfahren. Warum? Es ist einfach: die LITH-Chemie ist relativ teuer und mich interessiert das Nachfärben, so daß mittelfristig kein Unterschied zu LITH sichtbar wird.
Witzig bei der Geschichte: ja - die Wirkung von Pisse / Urin / Harnsäure war mir schon durch alte Experimente, simple Allgemeinbildung und diversen Gesprächen mit sehr vielen anerkannten Künstler:innen bekannt. Ich habe nicht damit gerechnet, hier dieses Ergebnis zu bekommen und eine Theorie entstand beim Experimentieren:
Pisse quellt die Emulsion auf und gärbt das Papier. Das sorgt dafür, dass die Farbpigmente schön eindringen und wenn sich diese Theorie verifizieren lässt - es sieht dannach aus (!) -, benötige ich keine teilw. giftige Chemie vom Spezialhändler.
Hinweis an der Stelle:
Material:
Dokumentenpapier (Orwo), VEB Fotopapierwerk Wernigerode, Maße: 21,0 x 29,9
Vor einigen Tagen fing mich einer meiner Künstlerfreunde auf der Straße - also in Hipsterhausen - ab und wir sprachen sehr lange und intensiv über antike Gärbverfahren. Er erwähnte hier den Grundstoff Urin. Besser: es ist ja bekannt, dass Färbeverfahren oder auch das Haltbarmachen von Fellen mittels menschlichen Urin realisiert wird.
Soweit - so gut: ich empfinde wenig Bedenken oder auch Ekel vor dieser natürlichen Substanz und bei der Reihe organisierte ich mir 3 Liter.
Die Vorgehensweise sieht nun so aus: der Urin wird mit Antibabypillen, Kaliumpermanganat, 2 Liter Kaffee und Milchsäure vermischt und in diese stinkende Brühe kommen dann die fertig belichteten und fixierten Papiere.
Der Färbeprozess dauert - nach aktueller Beobachtung - etwas um die 10 Minuten und nach einer sehr langen Wässerung + Trocknung der Ergebnisse fühlt sich das Papier wie Pergament an, was mit der Säure des Urin zu tun haben dürfte. Eine Geruchsbelästigung ist nur während der Färbeprozedur erkennbar!
Also: viel Spaß beim Nachprobieren.
Hinweis an der Stelle:
Die Ergebnisse werden Gegenstand der Ausstellung "The Last Show" sein und sind bei https://www.unconvision.com/ erwerbbar. Ich entschied mich heute zu dieser Partnerschaft, weil nach den Gesprächen ich eine ähnliche Unternehmerethik und ein passendes Produkt- und Dienstleistungsportfolio sehe, vorfinde und bewundere.
Material:
Dokumentenpapier (Orwo), VEB Fotopapierwerk Wernigerode, Maße: 21,0 x 29,9
Die Motive stammen aus dem "le petite Franz", dem Kaiserbad und dem Westwerk. Ich experimentierte hier mit einem neuen Ansatz, weil mich immer interessiert, welche Farben auf Basis der LITH-Entwicklung denn aus der Emulsion herausholbar sind.
Das Setting sieht so aus:
Das gewählte Papier kommt von TURA (Bromsilber) und ich vermute, dass ähnliche Effekte mit den ORWO-Produkten oder Argenta realisierbar sind. Viel Spaß beim Experimentieren!